… ist ein Gewebe in Reinleinen Nm 16/1 mit 20 Fäden pro cm, zwei Partien in Atlas A1/4Z und A 4/1S.
Von wegen Leinen fusselt nicht!
Ich werde die nächsten Tage (oder Wochen) wohl erst mal mit Konsistenz von Schlichte, Luftfeuchtigkeit und Fachoptimierung bei 10 Schäften zu tun haben. Alles bereit – aber nichts geht.
Das übt!
Ende Mai:
Tagelang am Fach herumoptimiert, aber irgendwas ist faul. Wenn ich das Fach öffne, klingt es wie Klettverschluss – entsprechend haken die Fusseln des Garnes aneinander. Schlichten bringt gar nichts, außer Rost am Blatt.
Ok. Plan B: immer zwei Fäden in eine Litze einziehen (und die dann auch ins gleiche Riet stechen). Das dauert bei 1620 Fäden wieder mal ein paar Stunden…
Jetzt gibt es ein wenn auch nicht optimales, so doch brauchbares Fach. Endlich! Und da das Riet die Fäden trennt, klingt auch nichts mehr wie Klettverschluss.
Aaaaber: alle Nase lang stänkert ein Faden. Eben noch straff angebunden, ist er plötzlich eine ganzen Zentimeter länger.
Wie man sieht, stänkert da ein Leinengnubbel. Obwohl die Fäden so fest wie möglich angebunden sind (das Leinen schneidet schmerzhaft in die Haut ein, wenn man kräftig zieht), zupft es den Faden aus der Anbindung. Kann ja eigentlich nicht sein. Ist aber so.
Immer 10 Fd. mit 10 Fd. verknotet, um eine möglichst gleichmäßige Spannung hinzukriegen – so krümelkackerig bin ich sonst nicht.
Schwacher Trost: null Fehler in Einzug und Blattstich.
Aber die ewige Faden-wieder-straff-Zieherei ist kein Zustand, so wird es nichts. Ich werde also mal wieder ein paar Tage meditierend nach einer Lösung suchen.
Die Luft ist verdammt trocken und ich muss ständig mit dem Zerstäuber für Luftfeuchtigkeit sorgen. Vielleicht sollte ich den PariBoy unter der Kette laufen lassen? 😉
Wie haben das die Leineweber in der Lausitz damals gemacht???
Anfang Juni:
Das Leinen löst sich regelrecht auf, wenn man ein paarmal mit den Fingernägeln darüber reibt. Das erklärt, warum jeden zweiten Schuss irgendwo ein Kettfaden reißt. Dieses Leinen ist definitiv NICHT für eine Kette geeignet, wenn die Fadendichte 20 Fd./cm beträgt, denn das Blatt reibt nun mal an der Kette. Also zurück auf Null: Angewebtes herausgeschnitten und die Kette Gang für Gang als Schussgarn „gerettet“. Wird irgendwann mal ein Rips.
Seufz!